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White Savior

Der ‚Westen’ wird in vielen Filmen als Retter der Kindersoldat*innen präsentiert. Hierbei spielt besonders die Definition von Kindheit eine bedeutende Rolle. In vielen Spielfilmen dominiert ein westliches Kindheitsbild - vom fragilen, unschuldigen und unreifen Kind -, welches auch auf einen nicht-westlichen Kontext angewendet wird. Auf Basis dessen werden paternalistische und interventionistische Aktionen legitimiert, die im Film durch die Figur des ‚White Saviors’ verkörpert werden. Das ‚afrikanische’ Kind kann sich folglich nicht selbst aktiv aus seiner eigenen Situation - sei es die Mitgliedschaft in einer bewaffneten Gruppe oder die Armut - befreien, sondern muss vom weißen Mann befreit werden, der ihm den rechten Weg weist.

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Interessanterweise kommt dieses Konzept des passiven Kindes in westlichen Darstellungen seltener zur Verwendung, da Kindersoldat*innen in amerikanischen oder europäischen Kriegsfilmen, unter anderem Under Sandet, vorwiegend heroisiert werden. Dies wirft die Frage auf, inwieweit die jeweiligen Kindheitskonzepte für die Reproduktion des postkolonialen Diskurses instrumentalisiert werden.

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Machine Gun Preacher (Internet Movie Database)

Der Film Machine Gun Preacher beruht auf einer wahren Begebenheit. Gerard Butler spielt den US-Amerikaner Sam Childers, der im Sudan ein Waisenhaus aufbaute. Im Film wird Butler als Retter der Kinder dargestellt, der versucht, ihnen Schutz vor der Lord’s Resistance Army (LRA) zu bieten. Seine Rolle wird aber auch kritisch und nicht ausschließlich heroisch im Sinne des ‚weißen Retters’ präsentiert - wie häufig in ‚westlichen’ Filmproduktionen. In vielen Teilen des Films wirkt Childers aggressiv und durch heldenhafte und ideologische Vorstellungen getrieben. Eine Frau warnt ihn, dass Koni genauso angefangen hatte wie er. In einer anderen Szene erinnert ihn ein Junge daran: „Sie dürfen nicht unsere Herzen stehlen.” Hierbei wirkt der Junge weise und reif. Ähnlich erscheint der Soldat der Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA), der ihm beim Aufbau des Waisenhauses unterstützt, als vernünftig und rational, während Childers emotional und wenig kontrolliert wirkt - dies widerspricht postkolonialen Binaritäten (mehr zu Childers).

In Ezra wird in Rückblenden sein Leben als Kindersoldat nacherzählt. Eine dieser Rückblenden handelt von der Kooperation korrupter ‚afrikanischer’ Geschäftsmänner mit britischen Soldaten, deren gemeinsames Ziel es ist, alle vorhandenen Diamantenminen unter ihre Kontrolle zu bringen. Obwohl sie Geschäftspartner sind, wird optisch ein Antagonisimus eröffnet: Der ‚weiße Brite’ mit seiner unscheinbaren, westlichen Tarnkleidung steht dem ‚Afrikaner’ mit seinen farbenfrohen, traditionellen Gewändern - dem Dashiki und Kufi - gegenüber. Dadurch wird ein postkolonialer Blick erzeugt, der in der Figur des Weißen als Ausbeuter des afrikanischen Kontinents kulminiert.

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Ezra (ADUAKA 2008: 01:13:27)

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